Bab Sahara, Mauretanien

Mauretanien hat mich beeindruckt. Am Anfang durch den Schmutz, dann durch die Armut und die sich im Aufbau befindende Infrastruktur, und schliesslich durch seine Menschen und Landschaften. Mein Eindruck ist ambivalent. Wahrscheinlich auch, weil manche Männer nicht mit mir sprachen, obwohl ich die einzig gemeinsame Sprache zur Kommunikation beherrschte. Mit Frauen kam ich hauptsächlich auf den Märkten in Kontakt. Dieser war meist freundlich, insbesondere in den wenig von Touristen bereisten Gebieten.

Bab Sahara – Wirtschaftsbereich

Für einige Tage war Atar unser Domizil, eine Kleinstadt im Norden Mauretaniens. Aber auch Wirtschaftsmetropole für den Norden des Landes und Verwaltungsmetropole für die Provinz Adrar. Wir hatten ein Kleinod gefunden. Es ist bei Reisenden wohlbekannt: das Bab Sahara. Dieser Campingplatz ist der beste auf dem ich je gewesen war. Freundlicher Service, sicher, Trinkwasser aus der Leitung und vor allem sauber. Und bei der Sauberkeit legt Just wert auf die Details. Justus Buma hat diese Oase in der Wüste kreiert und aufgebaut. Ein Niederländer, der den Westen Afrikas und vor allem Mauretanien sehr gut kennt und mit seinem Team uns einige wunderschöne, erholsame Tage beschert hat. Seine Mitarbeiter sind zum Teil schon seit zwei Jahrzehnten bei ihm. Just hat transparente Strukturen eingeführt und konnte dadurch ein vertrauensvolles Verhältnis untereinander aufbauen.

Bab Sahara mit unserem Landy

Es gibt noch zwei Pluspunkte für diesen Ort: Just hat eine Werkstatt, die die Gäste mitbenutzen können- für einen Geländewagen, der nie ganz fertig ist oder durch die Reise in Mitleidenschaft gezogen wurde, eine gute Anlaufstelle. Als wir ankamen, war auch eine deutsche „Reisegruppe“ im Bab Sahara. Neun Autos waren auf einer besonderen Rallye unterwegs: Sie kauften sich alte Autos in Deutschland, fuhren zügig damit nach Guinea-Bissau, um dort die Autos – hoffentlich mit Gewinn – wieder zu verkaufen. Angeleitet durch einen erfahrenen Afrikareisenden und Autohändler aus München. Eine bunte Mischung an Menschen und Autos mit unterschiedlichen Erfahrungsschatz bezüglich Reisen, Offroadfahren und andere Kulturen. Was bei dieser Art des Reisens natürlich zu kurz kommt, ist die Zeit, sich mit den Ländern auseinanderzusetzen, da man viel zu zügig durch sie hindurch fährt. Die Werkstatt des Bab Sahara wurde genutzt, um die Schäden von der Erzbahnpiste zu reparieren. Der Tag Pause gab der Gruppe auch die Zeit durchzuschnaufen und sich auf die nächsten Etappen vorzubereiten. Neben Kleidung und Auto waschen, wurden die Autos anders gepackt, Ausbesserungen vorgenommen und die Möglichkeiten der heissen Solardusche und elektrischen Strom für den Föhn wahrgenommen. Ich habe gehört, alle sind gesund wieder nach Hause gekommen. Bei den Autos scheint es Verluste gegeben zu haben.

Der zweite Punkt ist kulinarischer Natur. Ein Hobby von Just ist das Bierbrauen. Mauretanien ist ein islamischer Staat, es herrscht striktes Alkoholverbot. Für uns ist das kein Problem und wir hatten unsere alkoholischen Reste von Weihnachten noch vor der Grenze geleert. Wir konnten ruhigen Gewissens sagen, dass wir weder Waffen, Alkohol noch sonstige Drogen mit uns führen. Nichtdestotrotz konnten wir der selbstgebrauten Versuchung nicht widerstehen – es ist hervorragendes, starkes Bier. Passend zu einem exzellenten Abendessen aus der Küche des Bab Sahara.

Bab Sahara – Wifi-Zone

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s